Wir merken es, die Tage werden schon kürzer, manchmal noch sommerlich warm, die Nächte aber schon empfindlich kühl. Der kurze Abschnitt zwischen Hochsommer und Herbst ist ein magischer Zwischenraum. Ein Ausleuchten des Augustes, ein Zwinkern des Septembers. Genau solche Schwellenzeiten sind unglaublich wertvoll, denn sie machen sichtbar, was sich zwangsläufig verändern wird. Auch wenn es um Zwischenräume im Leben geht.
Zwischenräume im Leben
Ich spreche nicht nur über Jahreszeiten, auch in unseren Biografien gibt es zahlreiche Zwischenräume. Wir erkennen sie als Übergänge zwischen Lebensphasen, als Zeiten, in denen Gewohntes in Unordnung gerät und Selbstverständliches in Frage gestellt wird. Zeiten, in denen der Wunsch nach Neuorientierung anklopft, ohne ein konkretes Ziel in Aussicht zu stellen.
Solche Lebens-Zwischenräume können sein, wenn die Kinder in die Schule kommen oder ausziehen. Wenn ein Job gewechselt wird oder das Erwerbsleben endet. Wenn eine Beziehung sich festigt oder auseinandergeht. Wenn ein Kind auf die Welt kommt oder ein Kinderwunsch endgültig verabschiedet wird. Wenn eine Lebensspur durch Krankheit verändert wird oder durch Tod endet.
Alle diese Übergänge fordern uns heraus und verlangen von uns viel ab. Oft müssen wir verhandeln. Mit Menschen, die mitbetroffen sind oder mit uns selbst, wenn wir uns selbst wieder neu finden müssen.
Schreiben über Zwischenräume im Leben
Schreiben hilft gerade in diesen Phasen ungemein.
Schreiben unterstützt dabei, Gedanken und Gefühle zu externalisieren. Das Verbleiben in einem Zwischenraum kann schmerzhaft sein, weil sich nichts bewegt in diesem Raum zwischen Trauer und Zuversicht. Schreiben klärt diesen Raum, mit der Würdigung dessen, was war und der Gestaltung dessen, was sein wird.
Schreiben macht Ressourcen sichtbar, die dich in Vergangenheit getragen haben. Es stärkt die Selbstwirksamkeit, weil es dich dazu bringt, aktiv zu werden, statt passiv zu verharren.
Zwischenräume im Leben sind wichtige Räume, es lohnt sich, bewusst kurz anzuhalten und zu benennen, was du dort wahrnimmst:
- Was darf gehen? Was hat dem Zweck gedient aber darf jetzt losgelassen werden?
- Was darf bleiben? Welche Routinen oder Beziehungen tragen dich und wovon willst du mehr?
- Was darf reifen? Was braucht noch Zeit, was kommt als Nächstes und was ist dein nächster bester Schritt dahin?
Wenn du diese drei Fragen schreibend mit aller Leichtigkeit und allem Wohlwollen beantwortet hast, fasse zusammen, was die Essenz deiner Gedanken ist:
Es ist zu spät für …
Es ist zu früh für …
Es ist gerade die richtige Zeit für …
Warum das Schreiben über Zwischenräume so wirkungsvoll ist
Das Schreiben über Zwischenräume im Leben hat Kraft, es schafft Distanz und es macht neugierig auf das was kommt. Mit der Würdigung dessen was war, kannst du Altes verabschieden und Neues willkommen heißen.
Neugierig geworden?
Mehr über die Zwischenräume im Leben erfährst du im Workshop „Lebensspuren – Dein Start in das biografische Schreiben„.
Wenn du mehr zum Schreiben zu vielen spannenden und berührenden Themen kennenlernen willst, dann bist du in einem Workshop der Schreibzeiten® gut aufgehoben!
Herzlich, Sabine
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