Am 6. September ist der internationale „Kämpfe-gegen-die-Prokrastination-Tag“, einer der zahlreichen kuriosen Feiertage, die uns eine Fülle an Schreibanlässen liefern. Prokrastination – was ist denn das?Ich gebe es zu: eigentlich wollte ich heute Vormittag die längst fällige Dokumentenablage machen. Die Schublade, in die ich Rechnungen, Versicherungspolicen und allerlei Dokumente gewissenhaft über das ganze Jahr hinweg reinstopfe, quillt schon über. Nun ist es Abend und ich habe erfolgreich alles Mögliche getan, nur nicht die Ablage erledigt. Ich musste schließlich die Waschmaschine anwerfen und mich unbedingt ans Schreiben dieses Artikels machen. Aber nächstes Wochenende mache ich die Ablage, ganz sicher 😊.
Jeder schiebt doch Aufgaben vor sich her, nicht?Prokrastination (vom lateinischen Substantiv procrastinatio) bedeutet so viel wie aufschieben, vertagen. Für viele Menschen ist die „Aufschieberitis“ ein bekanntes Phänomen. Aufgaben, die man nur ungern erledigt, schiebt man über einen längeren Zeitraum auf, obwohl es eigentlich nicht nötig wäre. Stattdessen kümmert man sich um Tätigkeiten, die vordergründig angenehmer erscheinen. Sogar putzen, aufräumen oder Wäsche waschen scheinen attraktiver. Die eigentliche Aufgabe wird immer weiter verschoben und erst auf den letzten Drücker erledigt („Ich arbeite am besten unter Druck“ behaupten viele von sich selbst).
Jetzt leidet selbstverständlich nicht jede*r, der einmal eine unangenehme Aufgabe aufschiebt, an Prokrastination. Das sporadische Aufschieben ist ein normales Verhalten, das jede*r kennt und nicht per se schlimm ist. Prokrastination meint die pathologische Form des Aufschiebens und grenzt sich somit vom sporadischen Aufschieben ab. Kritisch kann es werden, wenn laufend vermieden wird, sich wichtigen Aufgaben stressfrei, zeitnah und konsequent zu widmen, und stattdessen unnötige Ersatzhandlungen vorgeschoben werden. Geschieht dies zum Beispiel im beruflichen oder studentischen Umfeld immer wieder oder häufiger, rücken Deadlines immer näher. Der Druck wird höher und somit auch das persönliche Leiden, das im schlimmsten Fall negative berufliche und/oder gesundheitliche Folgen nach sich zieht. Bin ich etwa faul?Prokrastination ist nicht mit Faulheit zu verwechseln. Unter Faulheit würden wir im beispielsweise verstehen, dass jemand den ganzen Tag auf der Couch liegt, Luftschlösser baut und die Zeit verbummelt, anstatt die wichtige Aufgabe zu erledigen. Jemand der unter Prokrastination leidet, befindet sich dagegen in einer aktiven Phase – es werden Aufgaben erledigt, manchmal sogar recht viele. Nur nicht die, die gemacht werden muss.
Was hat das mit Schreiben zu tun?Schreibprojekte – egal ob im persönlichen, wissenschaftlichen oder beruflichen Kontext – verlangen zeitlich und emotional viel ab. Es ist aufwändig, für Zeitungsartikel oder Reportagen zu recherchieren. Es ist anstrengend, Literatur für Hausarbeiten zu lesen und Gliederungen zu erstellen. Es ist ermüdend, Handlungsstränge für Geschichten zu finden und Strukturen zu durchdenken. Die meisten Texte müssen zu irgendeinem Zeitpunkt fertiggeschrieben sein und das ist für viele Schreibende eine Herausforderung. Diese Herausforderung kann sich verschiedenartig zeigen, von Schreibfrust bis hin zu einer zermürbenden Schreibblockade. Ein Schreibprojekt kann eine komplexe Aufgabe sein. Bin ich nun als Schreibende*r unsicher, ob ich diese Komplexität bewältigen kann, scheue ich mich davor und schiebe sie auf, obwohl ich sie eigentlich gerne übernehmen möchte. Meine Unsicherheit ist ein fruchtbarer Nährboden für Hemmungen, ein Schreibprojekt anzugehen oder zu Ende zu bringen. Das Blatt Papier bleibt jungfräulich weiß und bestätigt meine Erwartung: „Ich kann das gar nicht!“ Also wird weiter aufgeschoben und ein Teufelskreis beginnt. Vom Schreibfrust zur SchreiblustIn den meisten Fällen kannst du dir dein Aufschieben durch eine Veränderung deiner Verhaltensmuster abtrainieren, wenn es dich belastet. Besteht Grund zu der Annahme, dass dein Aufschieben pathologischer Natur ist, ist jedoch professionelle Hilfe nötig! Wenn du an einer „allgemeine Aufschieberitis“ in deinem Schreibprojekt leidest, kannst du sie in den Griff bekommen und so deinen Schreibfrust in Schreiblust umwandeln: Dein Schreibprojekt braucht Planung
Baue Schreib-Selbstbewusstsein auf
Nutze Techniken und Methoden
Brauchst du Hilfe?Wenn du das Gefühl hast, nicht weiterzukommen, wenn du mehr Schreibfrust als Schreiblust verspürst, wenn du in deinem Schreiben nicht weiterkommst, unterstütze ich dich, deine Schreibblockade zu überwinden und in deinen persönlichen Schreibflow zu kommen. Du findest bei mir Bestärkung und Ermutigung in deinem Schreibprozess. Gemeinsam finden wir den für dich richtigen Weg, damit das Schreiben für dich keine Qual mehr ist. Ein kurzes Vorgespräch hilft mir, damit ich weiß, um was es dir geht. Dir hilft es, um einzuschätzen, ob du mit mir zusammenarbeiten möchtest. Dann entscheiden wir, wie es weitergeht. Kontaktiere mich, um ein kostenloses Vorgespräch zu vereinbaren (info@schreibzeiten.com). Du möchtest regelmäßige Inspiration und Gedanken zum kreativen Schreiben erhalten? Dann melde dich zu meinem Newsletter an! Dir gefallen meine Schreibimpulse für kreatives Schreiben? Dann teile sie doch in deinen Netzwerken! Und vielleicht sehen wir uns bald in einer gemeinsamen Schreib:Auszeit, ich freue mich auf dich!
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