Hast du dich jemals gefragt, wie du die Veränderungen in deinem Leben selbstbewusst und effektiv angehen kannst? Oftmals fühlen wir uns unsicher, wenn Veränderungen anstehen und suchen im Außen nach Rat und Unterstützung. Doch was, wenn die Antwort auf unsere Fragen und Probleme bereits in uns selbst liegt? Eine Möglichkeit, Antworten zu finden, ist das Schreiben für dein Selbstcoaching zu nutzen.
Warum Selbstcoaching?
Die Geschwindigkeit in unseren Leben nimmt zu und die Herausforderungen werden vielfältiger und komplexer. Das bedeutet, wir müssen uns mehr und mehr selbstbewusst und eigenverantwortlich selbst führen können und achtsam für uns und unsere Bedürfnisse sorgen. Selbstcoaching bedeutet in diesem Zusammenhang, die Fähigkeit zu entwickeln, sich selbst zu reflektieren, Lösungen zu finden und positive Veränderungen im eigenen Leben herbeizuführen.
Hast du ab und zu den Gedanken: „Etwas muss sich verändern“? Manchmal ist er ganz konkret da, wenn du beispielsweise unzufrieden in deinem Job bist. Manchmal ist es aber auch nur ein diffuses Gefühl, wie ein leises Hintergrundrauschen, das du nicht klar verorten kannst. Oder vielleicht stehst du gerade an einer Weggabelung des Lebens und du musst dich entscheiden, welche Richtung du einschlagen sollst. Anlässe für einen Veränderungswunsch gibt es viele. Und jetzt – was tun?
In so einem Fall fragst du eine der gängigen Suchmaschinen um Rat oder kaufst dir einen Buchratgeber (für jedes Problem schnelle Abhilfe garantiert). Oder du redest mit einem dir nahestehenden Menschen. Und wenn es ganz dringend ist, gehst du zum Coaching und sprichst mit einem fremden Menschen. Egal, welchen Weg du wählst, du gehst davon aus, dass andere offenbar kompetenter sind, dir auf die Lösungssprünge zu helfen, als du selbst.
Coaching (engl.) bedeutet so viel wie „lenken einer Kutsche“.
Eine der Grundannahmen aus der systemisch-lösungsorientierten Arbeit ist, dass jeder Mensch die Lösungen bereits in sich trägt und sich selbst die beste Beratung und Begleitung sein kann. und eine Veränderung ist so etwas wie eine Reise. Stell dir also vor, du begibst dich auf eine solche Abenteuerreise und du bist dir selbst das Vehikel, das dich von A nach B bringt.
Kreatives Schreiben für dein Selbstcoaching
Seien wir ehrlich, es ist weder leicht noch komfortabel, den ersten Schritt in Richtung einer Veränderung zu tun. Aber es gibt Unterstützung dabei und eine davon ist das Schreiben. Durch das Schreiben schaffst du dir einen Raum der Ruhe, eine Begegnungszone mit dir selbst, wo du Bilanz ziehen, Perspektiven wechseln und den Schlüssel zu deinen Lösungen finden kannst. Und ganz nebenbei erkennst du, welche Kräfte in dir schlummern.
Kreatives Schreiben ermöglicht es dir, deine Gedanken, Gefühle und Erfahrungen auf einer tiefen Ebene zu erforschen und auszudrücken. Es schafft dir einen Raum der Selbstreflexion und der inneren Exploration, in dem du dich selbst besser kennenlernst und verstehst. Durch das Schreiben kannst du deine Gedanken ordnen, deine Emotionen auf den Punkt bringen und neue Sichtweisen auf bestehende Situationen gewinnen. Kreative Lösungen für deine Herausforderungen und klare Zieldefinition inklusive.
- Setze klare Ziele:
Was willst du erreichen? Möchtest du eine bestimmte Situation reflektieren, ein Problem lösen oder einfach nur deine Gedanken sortieren? Indem du dir klare Ziele setzt, kannst du das Schreiben gezielter einsetzen. - Schaffe ein Schreibritual:
Nutze das Schreiben regelmäßig und integriere es in dein Leben, beispielsweise in eine wöchentliche Reflektionsroutine. Schaffe dir einen ruhigen Ort, an dem du ungestört schreiben kannst. Richte dir einen gemütlichen Schreibbereich ein, der dich dazu ermutigt, dich zu entspannen und deine Kreativität fließen zu lassen. Vielleicht möchtest du auch bestimmte Rituale einführen, wie z.B. eine kurze Meditationsübung oder das Anzünden einer Kerze, um dich auf deine Schreibpraxis vorzubereiten. - Experimentiere mit verschiedenen Schreibtechniken:
Probiere aus, welche kreativen Techniken deine Schreibroutine bereichern. Es gibt zahlreiche unterschiedliche Möglichkeiten, wie du dich schreibend selbst begleiten kannst, um neue Erkenntnisse zu gewinnen. - Reflektiere und evaluiere:
Nimm dir genügend Zeit, um deine Texte zu reflektieren: Was hast du über dich selbst gelernt? Welche Erkenntnisse hast du gewonnen? Welche Veränderungen möchtest du in deinem Leben vornehmen? Indem du regelmäßig reflektierst, kannst du deine Selbstcoaching-Routinen weiterentwickeln.
Wie geht das mit dem Schreiben für dein Selbstcoaching?
Um deine Selbstcoaching-Schreibroutine aufzubauen, helfen dir diese Schritte. Und wenn du Unterstützung brauchst, dann schau einfach einmal bei meinen Workshops vorbei.
In welchem Bereich brauchst du eine Veränderung?
Falls du keinen konkreten Anlassfall hast, identifiziere den Lebensbereich oder die Lebensbereiche, die sich verändern sollen. Als Hilfestellung gibt es unterschiedliche Ansätze. Einer davon sind die 5 Säulen der Identität nach Hilarion Petzold. Der Psychologe betont, wie wichtig die Balance zwischen diesen Säulen herrscht, auf denen die Identität des Menschen ruht: Leiblichkeit, soziale Beziehungen, Arbeit und Leistung, materielle Sicherheit sowie Werte und Ideale.
Beginne damit, diese Säulen deines Lebens zu betrachten und zu identifizieren, in welchen du Veränderungen vornehmen möchtest. Schreibe zu jeder einen Text:
Wie stabil ist diese Säule? Wo bröckelt es? Wo ist es morsch?
Was möchtest du erreichen?
Beschreibe, welchen veränderten Zielzustand du erreichen möchtest. Schreibe mit dem Gedanken an den geschwächten Bereich:
„Wenn ich könnte, wie ich wollte….“ Schreibe weiter: „Dazu brauche ich ….“
Was hindert dich daran?
Schreibe darüber, was dich daran hindert, das zu tun, was du brauchst.
Beschreibe deine veränderte Situation
Stell dir vor, alle Hindernisse sind aus dem Weg geräumt. Wie sieht die Situation jetzt aus? Beschreibe möglichst genau und detailliert in der Gegenwartsform. Visualisiere deine veränderte Situation mit einem Bild oder einer Collage, dadurch machst du deine Zukunft greifbarer.
Triff eine Vereinbarung mit dir
Setze dir ein konkretes Ziel, um ein Hindernis aus dem Weg zu räumen. Sei dabei so klar und spezifisch wie möglich. Konzentriere dich auf einen Bereich, falls du mehrere identifiziert hast. Vereinbare mit dir ein Ziel, das DU SELBST erreichen kannst – denk daran, du kannst andere nicht verändern, nur dich selbst. Vergiss nicht, einen Zeitpunkt zu fixieren, bis wann du dein Ziel erreicht haben wirst.
Schreibe einen Vertrag mit dir selbst, gestalte ein formelles Vertragsdokument auf einem schönen Papier, vielleicht hast du sogar ein Wachssiegel?
Beschreibe deinen Weg
Mach eine Bestandsaufnahme: Was willst du auf deinen Weg der Veränderung mitnehmen, was lässt du zurück? Welche Erfahrungen und Erkenntnisse helfen dir dabei, dein Ziel zu erreichen? Wer kann dich dabei unterstützen? Wo wird es holprig? Wo kannst du Energie tanken?
Mach dich auf den Weg
Jetzt ist es an der Zeit, deine Pläne in die Tat umzusetzen und den Weg zur Veränderung zu gehen. Beschreibe ganz konkret:
„Mein unmittelbar nächster Schritt ist….“
Sei dabei verbindlich und vereinbare einen Zeitpunkt mit dir selbst. Bleibe konsequent dabei und reflektiere dein Fortkommen regelmäßig in deinen Schreibroutinen.
Feiere deine Erfolge
Vergiss nicht, alles was du auf deinem Weg erreichst, gebührend zu feiern. Etabliere ein Ritual für dich, eine kleine Belohnung, etwas, was dich motiviert, dranzubleiben. Jede große Veränderung beginnt mit einem kleinen Schritt.
Aus meiner Sicht braucht es beides: Sowohl die eigene Sicht in dein Inneres als auch die unterstützende Sicht von außen, um mögliche blinde Flecken aufzudecken. Diese Sicht findest du in einem professionellen Coaching. Für deine Innenschau hilft dir jedenfalls das kreative Schreiben. Es ist weit mehr als nur das Festhalten von Gedanken auf Papier. Es ist ein kraftvolles Werkzeug, das dir hilft, dich selbst besser kennenzulernen und deine Ziele zu erreichen. Das Schreiben für dein Selbstcoaching schult deine Reflexionsfähigkeit und vor allem deine achtsame Selbstwahrnehmung. Es tut einfach gut und du brauchst nicht viel dazu: einen feinen Platz, Papier und Stift – das ist alles.
Viel Spaß dabei!
Herzlich, Sabine
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