Was hat ein Kleidertausch mit Perspektivenwechsel und kreativem Schreiben zu tun? Das ist eine gute Frage, die ich dir hier beantworte.

Demnächst findet in meiner Umgebung ein Kleidertausch statt. Für alle, die nicht wissen, was dort gemacht wird, eine kurze Erklärung. Es soll vorkommen, dass man morgens frisch geduscht vor einem vollen Kleiderschrank steht und genau gar nichts zum Anziehen hat. Ich gebe es zu, ich kenne dieses Problem nicht nur vom Hörensagen. Die Bluse ist vollkommen in Ordnung, die Hose hat keinen Fleck und das T-Shirt ist in Form. Aber trotzdem mag man das alles nicht mehr anziehen (und das hängt nicht damit zusammen, dass es nicht mehr passt). Auf der Suche nach etwas, das gefällt, stößt man auf Teile, die schon seit Jahren ein einsames Dasein auf dem Kleiderbügel fristen.

Wenn man genau dieses fehlende Lieblingsstück hätte, das man jetzt vermisst, wäre es nicht toll, wenn man dafür diese Bluse abgeben könnte, die seit einem Jahr nicht mehr getragen wurde? Genau das ist die Idee eines Kleidertausches: noch gut erhaltene Kleidung wird beim Tausch abgegeben, dafür kann man sich von anderen, die am Morgen auch nichts anzuziehen hatten 😉 etwas aus ihrem Fundus aussuchen. Gratis, versteht sich.

Ich finde das eine tolle Sache und ich habe heute vormittag schon eine riesige Tasche mit Tauschklamotten hergerichtet. Mit dabei ist garantiert das neue Lieblingsstück für…

Für wen denn eigentlich? Wer wird dein abgelegtes Kleidungsstück ergattern?

Welch schöner Schreibimpuls diese Frage ist, erfährst du hier.

Wovon möchtest du dich trennen?

Durchstöbere deinen Kleiderkasten und suche dir mögliche Klamotten für einen Kleidertausch aus.  Schau nochmals genau auf den Stapel Klamotten, von denen du dich trennen wirst. Such dir davon ein Teil aus, das dir als Schreibimpuls dienen wird. Erinnere dich, wann du es gekauft hast, warum und wo. Was hat dich daran am meisten angesprochen? Wie oft hast du es getragen? Was ist passiert, dass du dich nun von ihm trennen möchtest?

Wenn es in deiner Umgebung keine Tauschmöglichkeit gibt, magst du sie vielleicht spenden?

Perspektivenwechsel: Schreibe aus der Sicht von …

Versetze dich nun gedanklich in dein abgelegtes Kleidungsstück hinein und beschreibe aus dessen Sicht, was passiert, wenn es eine neue Besitzerin oder einen neuen Besitzer erhält. Stell dir einen Timer auf 30 Minuten. Du kannst eine erste Gedankensammlung mit einer Liste oder einem Cluster machen, oder auch einfach drauflosschreiben. 

Du kannst dir beispielsweise diese Fragen stellen:

Was sieht dein Kleidungsstück, was erlebt es? Wie empfindet dein Kleidungsstück den Abschied von dir? Ist es traurig, dich  zu verlassen oder froh, neue Aufmerksamkeit zu erleben? Erlebt dein Kleidungsstück ein spannendes Abenteuer, ein Lebensdrama oder eine Romanze? Was nervt dein Kleidungsstück?

Sei dabei so konkret und detailliert wie möglich.

Verwende viele beschreibende Adjektive und versuche, die Gedanken und Erlebnisse deines abgelegten Kleidungsstückes mit allen Farben, Gefühlen und Besonderheiten zu beschreiben. Schreibe immer in der „Ich“-Form aus der Sicht deines Kleidungsstückes. Vermische Reales mit Fantastischem, Absurdes mit Sinnvollem, was immer dir in den Sinn kommt.

Viel Spass beim Schreiben aus der Sicht deines abgelegten Kleidungsstücks!

Perspektivenwechsel als unterstützendes Instrument

Der Perspektivenwechsel ist nicht nur als schreiberischer Zeitvertreib eine schöne Sache! Auch bei Fragen, die dich zu deinem Leben beschäftigen, in Entscheidungssituationen oder in Zeiten von Unsicherheit kannst du eine alternative Sichtweise auf die Dinge einnehmen. Was würde XY in dieser Situation tun oder sagen? Was würde XY über diese Fragestellung denken? Wie könnte mich eine neue Sichtweise meinem Ziel näher bringen? Das Schreiben unterstützt dich dabei. Wenn du mehr über die unterstützende Wirkung des kreativen Schreibens wissen möchtest, kontaktiere mich einfach.

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