Was finden wir an Märchen so märchenhaft?In Märchen tummeln sich Feen, Einhörner, Drachen, Held:innen, Zauberwesen und fabelhafte Gestalten. Tiere sprechen, Figuren sind gut oder böse, sind arm oder reich, es ist wie im wirklichen Leben. Manchmal geht es grausam zu, man könnte meinen, es gäbe keine Rettung für das Gute. Aber am Ende wird es märchenhaft gut, es gibt ein Happy End und so manche Liebe währt ewig. Als ich ein Kind war, habe ich Märchen verschlungen. Ich war fasziniert davon, wie sich die Gänsehaut im Laufe der Geschichten vermehrt hat um dann dem wohligen Gefühl von Erleichterung Platz zu machen, das sich ausgebreitet hat, wenn wieder einmal das Gute gesiegt hat. Märchenhafter SchreibimpulsMärchen sind wunderbare Impulse für dein Schreiben, hier ein Beispiel dafür: Welches ist dein Lieblingsmärchen? Gibt es vielleicht eines, das du als Kind besonders gern gelesen oder erzählt bekommen hast? Schreib das Märchen um und ersetze eine besondere Eigenschaft eines Hauptcharakters durch die gegenteilige Eigenschaft. Das könnte zum Beispiel sein, dass der böse Wolf neuerdings Vegetarier ist, dass Rapunzel eine Kurzhaarfrisur trägt oder der Froschkönig wasserscheu ist. Alles ist möglich, deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ein feiner Zeitvertreib und übrigens auch spannend für die etwas andere Gute-Nacht-Geschichte 😊.
Wofür kannst du diese märchenhafte Umkehrung noch nutzen?Als Methode zur Vorbereitung auf ein schwieriges Gespräch eignet sich diese Umkehrung ebenfalls. Wenn du einen Konflikt ansprechen möchtest oder du dich mit einem „Gedankenwidersacher“ quälst. Schreib die Situation auf, wie du sie im worst case erwartest. Welche Eigenschaft magst du am Gegenüber am wenigsten?
Schreib die gleiche Situation noch einmal auf, allerdings verfügt dein Gegenüber nicht mehr über die Eigenschaft, die du nicht magst, sondern über eine liebenswerte Alternativeigenschaft. Wie stellt sich die Situation jetzt dar?
Welche Veränderungen an dir selbst nimmst du wahr? Was kannst du aus dieser Übung für dich mitnehmen? Es muss kein „happily ever after“ dabei herauskommen, aber vielleicht gehst du nun leichter voran? Ist das nicht märchenhaft? Auch zur eigenen Reflektion kannst du diese Methode nutzen. Schreib über eine Situation, in der du nicht zu deinem gewünschten Ergebnis gekommen bist, wo dein Anliegen nicht zum Erfolg geführt hat. Was hast du genau gesagt, mit welcher Haltung bist du in die Situation gegangen, wie hast du auf dein Gegenüber reagiert? Welches Gefühl hattest du zu Beginn? Warst du angespannt, furchtsam, aufgeregt? Schreibe dann die Situation neu, kehre dein Gefühl um und beschreibe dann, wie die Situation ausgegangen ist, weil du entspannt, mutig, ruhig warst. Das wird die Vergangenheit nicht ändern, aber für die Zukunft kann dir das Wissen um ein alternatives Ende eine Stütze sein und dich durch kommende Herausforderungen tragen. Ich hoffe, dieser Schreibimpuls macht dir Freude und vergiss nicht, nichts ist so wie es scheint.😉. Du möchtest regelmäßige Inspiration und Gedanken zum kreativen Schreiben erhalten? Dann melde dich zu meinem Newsletter an! Dir gefallen meine Schreibimpulse und Schreibtipps für kreatives Schreiben? Dann teile sie doch in deinen Netzwerken! Und vielleicht sehen wir uns bald in einer gemeinsamen Schreib:Auszeit, ich freue mich auf dich!
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